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Ferne Welten und neue Menschen.
6. Dezember 2019 @ 20:00 - 23:00
FreeUtopie in Science-Fiction-Filmen und -Serien
Die Science-Fiction bietet den idealen Rahmen für utopisches Denken: Sie entwirft etwas, das über den Ist-Zustand hinausgeht, und dabei nicht übernatürlich ist, sondern theoretisch möglich wäre. Wenn von fremden Planeten, außerirdischem Leben und Technologien der Zukunft erzählt wird, öffnet sich ein Raum für utopische Ideen: Könnte das Leben in der Zukunft nicht ganz anders organisiert sein? Haben die Bewohner anderer Galaxien es nicht viel besser hinbekommen?
Doch statt von solchen utopischen Hoffnungen, die die Zukunft als Möglichkeit begreifen, zu erzählen, machen die meisten Science-Fiction-Filme und -Serien bloß Angst vor der Zukunft. Die beliebten Dystopien haben zwar oft einen scheinbar gesellschaftskritischen Anstrich, sind aber meistens nicht mehr als platte, in Action-Szenarien verpackte Warnungen, dass alles vor die Hunde gehen wird. Damit erfüllen sie die Funktion der Kulturindustrie, den Status quo als wünschenswert erscheinen zu lassen und Veränderungen negativ zu besetzen.
Die einzige große filmische Utopie, die eine positive Zukunft entwirft, ist Star Trek. Doch die Serie hat mit dem Grundproblem jeder Utopie zu kämpfen: Die entworfene Zukunft trägt nur zu deutlich die Züge der gegenwärtigen Gesellschaft und schafft es nicht, über diese hinauszudenken.
Doch wenn man utopisches Denken nicht als konkreten Entwurf einer besseren Welt versteht, sondern als Verneinung der Alternativlosigkeit des Status Quo, als den „Willen, daß es anders ist“ (Adorno), dann lassen sich in einigen Filmen und Serien utopische Momente entdecken. Ein paar davon werden im Vortrag vorgestellt.
Vortrag von Norma Schneider.
Der Vortrag ist teil der Reihe Science fiction: Zwischen Reflexion und Ideologie. Eine Reihe vom Asta der Uni Bielefeld.
for Free.