Wer oder was entscheidet darüber, was der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird? Was ist privat und was gehört in die Öffentlichkeit? Gibt es die Möglichkeit zu differenzieren oder gibt es für dieses Problem nur eine Lösung: das Rechts auf Privates für Bürger*innen und die Obligation zur Transparenz auf Seiten der im politischen System Agierenden.
Im Kontext der Mode ist die Debatte in den letzten Jahren im Kontext der Gläsernen Decke entfacht. Die Bemühungen über die Produktionsbedingungen, Arbeitsverhältnisse, Löhne und Gleichstellung in Unternehmen mehr zu erfahren, hat das Befürchtete bestätigt und übertroffen. Daher stellt sich für uns die Frage, wie wir die idealistische Vorstellung einer völligen Transparenz in der Mode in unserem Rahmen zur Umsetzung bringen können. Wie lässt sich Transparenz im heutigen Modekontext sowohl auf, wie auch hinter der Bühne erzielen? Was kann Transparenz bedeuten, welche Konsequenzen könnte diese mit sich bringen? Aber möglicherweise ist, wie Margaret Atwood in ihrem 1988 erschienen Gedicht „Helen of Troy Does Counter Dancing“ anmerkt, „(…) nichts so undurchsichtig wie absolute Transparenz.“
Gläserne Decke, Gläserner Mensch, Gläserner Laufsteg…Diese Metaphern haben in vielen Bereichen Einzug gefunden. Transparenz. In der Physik ist Transparenz eine optische Eigenschaft von Material, das die Fähigkeit zur Transmission hat. In der Musikwissenschaft ist es die Durchhörbarkeit. In der Regel ist es im politischen Geschehen ein als positiv bezeichneter Zustand frei zugänglicher Informationen, mit Einblick in Abläufe und das Recht auf eine öffentliche Kommunikation.
Kristina Koslow, Julia Schürmann, Liliana Mendes Schneebeli, Hanna Funke, Marcel Rosenberg, Cornelius Grunt.